Wärmedämmung, Wärmedämmverbundsysteme

Sämtliche bauliche Maßnahmen, die das Ziel haben die Energiekosten zu senken (beispielsweise durch die Verringerung des Heizwärmebedarfs) und die Raumbehaglichkeit zu verbessern, sei es durch das „Warmhalten“ oder den Schutz vor Überhitzung, zählen zum Wärmeschutz.

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind Systeme mit aufeinander abgestimmten Baustoffen für die außenseitige Montage an Außenwänden von Gebäuden. Das Kernstück, das die grundlegenden Eigenschaften des Systems bestimmt, ist der Dämmstoff. Je nach verwendetem Dämmstoff kommen unterschiedliche Putze und Putzstärken zum Einsatz.

Dämmstoffe, die in einem WDVS zum Einsatz kommen, müssen hohen Ansprüchen genügen, viele Materialien kommen schon aufgrund ihres Brandverhaltens oder ihres Wasseraufnahmevermögens nicht infrage. Möglich Dämmstoffe für WDVS sind u.a.: Holzfaser, Kork, Hanf, Schilf, Gras, Perlite, Mineralwolle, Mineralschaum, Polystyrol- Hartschaum, Polystyrolpartikel-Schaum, Polystyrolextruder-Schaum, Polyurethan-Hartschaum oder auch Vakuumdämmplatten.

Unterschieden werden der winterliche und der sommerliche Wärmeschutz. Lax gesagt, geht es beim winterlichen darum, dass die Wärme im Gebäude bleibt, sprich so wenig wie möglich Wärme verloren geht, während beim sommerlichen so wenig Wärme wie möglich in das Gebäude eingetragen werden soll.

So sind die wesentlichen baulichen Maßnahmen für den winterlichen Wärmeschutz, das Verwenden von Wärmedämmstoffen und das Vermeiden von Wärmebrücken; für den sommerlichen Wärmeschutz der Einsatz von Verschattungselementen und Sonnenschutzgläsern. Wir beraten Sie gerne bei der Ausführung Ihrer zukünftigen Wärmedämmung.

Dämmung von Dächern und Fassaden

Zur Reduzierung des Wärmeenergiebedarfs in einem Gebäude ist die Dämmung von Fassade, Dach und Bodenplatte eine der wichtigsten Aufgaben. Wand- und Dachflächen haben dabei den größten Anteil an Wärmeverlusten aus Transmission. Nach einer Veröffentlichung des FIZ Karlsruhe liegt der Anteil der einzelnen Flächen bei einem einfachen Einfamilienhaus bei

Boden gegen Erdreich 5 bis 10%
Dach 15 bis 20%,
Fenster 20 bis 25%,
Wand 20 bis 25%,
Lüftung 10 bis 20%,
Heizung 30 bis 35%

Dabei hat die Lage der Dämmebene entscheidenden Einfluss auf die energetischen Folgen und die konstruktiven Maßnahmen. Dem Planer stehen zur Wahl, dass außen oder innen gedämmte Bauteil sowie im Falle der Außenwand noch zusätzlich die monolithische und gedämmte Konstruktion.

Fassadendämmung

Die außenseitige Dämmung von Bauteilen (Fassadendämmung) bietet den Vorteil, dass bei einer regelkonformen Detaillierung aller Anschlüsse eine wärmebrückenfreie Konstruktion gelingt und damit die Wärmeströme aus dem Bauwerk am geringsten sind. Zusätzlich bietet die außenseitige Dämmung den Vorteil, dass die tragende Struktur des Bauwerks nicht mehr dem Frost-Tauwechsel ausgesetzt ist und damit thermische Spannungen im Bauteil nahezu ausgeschlossen werden können.

Der Temperaturabfall und die Unterschreitung des Frostpunktes liegt in der außen liegenden Dämmebene. Unter winterlichen Bedingungen stellt sich damit ein ausgeglichenes und behagliches Innenraumklima ein, da die Oberflächentemperatur auf der Wandinnenseite relativ hoch ist und nahezu der Temperatur der Innenraumluft entspricht.

Für den Innenraum bleibt auf diese Weise das massive Bauteil als wärmeregulierender Speicher voll erhalten, was in den Sommermonaten bzw. im Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz von Vorteil ist. Wir planen für Sie die passende Fassadendämmung und setzen Maßnahmen erfolgreich für Sie um.

Dämmung von Dächern

Viele Dachböden werden im Zuge der Nachverdichtungen in Städten in Wohnraum umgewandelt. Diese Baumaßnahme im Geschosswohnungsbau erfordert trotz des relativ kleinen Eingriffs häufig einen recht hohen Aufwand. Einerseits muss ein Dachausbau im Geschosswohnungsbau unter der Voraussetzung der Nutzungsänderung baurechtlich genehmigt werden. Andererseits sind statische Belange zu prüfen, denn die Ausbaulasten von Dämmungen und Verkleidungen bringen einen Dachstuhl häufig an seine statischen Grenzen. Außerdem erfordert die Umnutzung im Geschosswohnungsbau meist eine brandschutzrechtliche Betrachtung unter den aktuell gültigen Anforderungen. Als Dämmstoff steht das gesamte Materialspektrum zur Verfügung. Das Material muss entsprechend den konstruktiven Anforderungen und seiner Eigenschaften ausgewählt werden. Letztendlich bleibt es meist eine Entscheidung des Planers bzw. des Bauherrn, welchen Dämmstoff er verwendet.

Beratung, Berechnungen und Analysen

Mit der Einführung der Energieeinsparverordnung im Jahr 2014 wurde festgelegt, dass Gebäude zukünftig in ihrer Gesamtenergieeffizienz als Niedrigstenergiegebäude herzustellen sind. Zusätzlich soll unter Beachtung des Grundsatzes der wirtschaftlichen Vertretbarkeit der Gebäudebestand in Deutschland bis 2050 klimaneutral werden.

Hieraus resultiert eine Erweiterung der Betrachtungsweisen, die nun eine Bewertung des CO2-Ausstoßes beim Energieverbrauch in den Mittelpunkt stellt. Zur Vergleichbarkeit der wärmeschutztechnischen Qualität von Hüllflächen, wie z.B. Dach, Wand, Fenster oder der Bodenplatte, wird der U-Wert [W/m²K] bzw. Wärmedurchgangskoeffizient genutzt. Dieser Wert bildet die Grundlage für die energetische Bewertung von allen Außenbauteilen, die beheizte Innenräume von Außenräumen oder unbeheizten Innenräumen abgrenzen.

Die Vorgaben zum winterlichen Wärmeschutz werden häufig auf die Einhaltung der geforderten U- Werte der Außenbauteile nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) reduziert. Tatsächlich sind die Bauteilbetrachtung und Einhaltung der Vorgaben nur ein Aspekt unter vielen. Bei Sanierungen und größeren Erhaltungsmaßnahmen stellt sich im ersten Schritt für Eigentümer und Wohnungseigentümergemeinschaften die Frage nach den Kosten der Maßnahmen.

Verbunden mit vielen Hausverwaltungen erstellen wir Sachverständigen-Gutachten um Schäden aufzuzeigen und können Kostenanalysen für Sanierungs-Maßnahmen erstellen.